Brustkrebs mit TCM-Therapie

Brustkrebs Behandlung mit TCM

In diesem Blog erfahren Sie einiges über die begleitende TCM-Therapie während einer Brustkrebs Behandlung.

Voraussichtliche Lesedauer: 5 Minuten

Brustkrebs (Mammakarzinom) und begleitende Therapie mit Traditionell Chinesischer Medizin (TCM) in meiner onkologischen Ordination

Viele Brustkrebspatientinnen wünschen sich zusätzlich zu den schulmedizinischen, onkologischen Therapiemaßnahmen eine begleitende Therapie mit Traditionell Chinesischer Medizin (TCM). Dazu eignen sich sowohl Akupunktur wie auch TCM-Kräuter-Rezepturen. Die TCM kann für alle Krebsarten an die individuellen Bedürfnisse angepasste, sinnvolle begleitende Therapiemaßnahmen anbieten. Sie ist auch in der Lage diverse Nebenwirkungen der Krebstherapie deutlich abzumildern. Bei Brustkrebs muss allerdings die Hormonrezeptor-Konstellation bei der Auswahl von TCM-Kräutern speziell berücksichtigt werden, da 75% – 80% aller Brustkrebspatientinnen Hormonrezeptor-positive Tumorzellen aufweisen. Als habilitierte Onkologin mit nun 30-jähriger klinischer Erfahrung und mit einem Master of Science in TCM möchte ich in diesem Blog einen Überblick über die therapeutischen Möglichkeiten mit TCM geben, die ich in meiner onkologischen Ordination in Wien anbiete.

Allgemeines zu Brustkrebs

Brustkrebs ist die weltweit häufigste bösartige Krebserkrankung bei Frauen und zeigt eine noch immer weiter zunehmende Tendenz. Früherkennung und moderne, multimodale Therapieansätze haben zur Folge, dass die krebsspezifische 5-Jahresüberlebensrate für Frauen, die in Österreich zwischen 2004 und 2008 neuerkrankt waren, bei 84,7% liegt. Die Überlebensprognose ist abhängig vom Tumorstadium und von der Tumorbiologie. Die relative 5-Jahres-Überlebensrate aller Patientinnen liegt bei 87%, bei Patientinnen mit lokal begrenzten Stadien deutlich höher.

Therapie von Brustkrebs

Die Therapie von Brustkrebs ist eine multimodale, d.h. sie setzt sich aus folgenden Komponenten zusammen: Operation, Strahlentherapie, Chemotherapie, Anithormontherapie, Antikörpertherapie.

Die Therapiemaßnahmen jeder einzelnen Brustkrebspatientin werden heute abhängig von Tumorstadium, Histologie, Hormonrezeptorverhalten und diversen anderen Kriterien in einem Tumorboard beschlossen. Das Tumorboard besteht aus internistischen Onkologen, Pathologen, Chirurgen, Gynäkologen, Psychoonkolgen und Radioonkologen.

Hormonrezeptor-positives Mammakarzinom

Der am häufigsten auftretende Subtyp von Brustkrebs ist ursächlich mit der Aktivierung des Östrogen- oder Progesteronrezeptors verbunden. Dies ist bei 75-80% der Patientinnen mit neu diagnostiziertem Mammakarzinom der Fall. Man spricht von einem hormonell sensitiven Karzinom wenn der immunhistochemische Nachweis von ≥1% ER-positiver bzw. PR-positiver Tumorzellen vorliegt. All diese Patientinnen erhalten eine langjährige endokrine Therapie, die auch Antihormontherapie genannt wird.

Welche endokrinen Therapien/Antihormontherapien stehen aktuell für die Therapie des Mammakarzinoms zur Verfügung?

Dazu gibt es Möglichkeiten mit folgenden, unterschiedlichen Wirkstoffgruppen:

1. Antiöstrogene

Einerseits können die Östrogenrezeptoren blockiert werden, d.h. die körpereigen Hormonproduktion bleibt noch weiter vorhanden, aber durch die Rezeptorenblockade können sie im Körper keine Wirkung mehr entfalten. Dazu kommt am häufigsten der selektive Östrogenrezeptor Modulator (SERM) Tamoxifen zum Einsatz. Dadurch werden die Östrogenrezeptoren im Körper blockiert und die körpereigenen Östrogene können keine Wirkung mehr auf die Zellen entfalten und somit das Tumorwachstum verhindern bzw. reduzieren, da eine gewisse Restaktivität vorhanden bleibt.

Andererseits gibt es ein moderneres Präparat, Fluvestrant. Dieses kann die körpereigene Produktion von Östrogenen vollkommen ausschalten und baut Östrogenrezeptoren sogar ab.

2. Aromatasehemmer

Das Enzym Aromatase ist dafür verantwortlich, dass Östrogenvorstufen im Körper in Östrogen umgewandelt werden. Nach dem Wechsel wird die Östrogenproduktion in den Eierstöcken eingestellt, allerdings werden im Fettgewebe, in den Muskeln sowie im Brustgewebe weiterhin Östrogene gebildet. Um auch in dieser Lebensphase die Östrogenproduktion zu unterbinden kommen vor allem nach dem Wechsel steroidale (Exemestan) und nicht-steroidale (Anastrozol, Letrozol) Aromatasehemmer zum Einsatz.

3. GnRH-Analoga

Gonadotropin-Releasing-Hormon-Analoga (Leuporelin, Goserelin) binden an Rezeptoren der Hirnanhangdrüse, sie verdrängen damit die Bindung des körpereigenen Hormons und unterbinden damit die körpereigene Hormonproduktion.

Welche Nebenwirkungen sind am häufigsten bei der Antihormontherapie zu beobachten?

Einzelfall besprochen werden. Zudem ist die individuelle Ausprägung der auftretenden Symptome sehr unterschiedlich.

Am häufigsten kommt es neben anderen Symptomen zu folgenden Nebenwirkungen: Hitzewallungen,  Schweißausbrüche, Schlafprobleme, Müdigkeit, depressive Verstimmungen, Gelenksschmerzen, Lustlosigkeit, vaginale Schleimhauttrockenheit, Juckreiz im Genitalbereich, vaginale Blutung, Konzentrationsschwierigkeiten, Gebärmutterschleimhautverdickungen, grauer Star.

Welche medizinischen Möglichkeiten gibt es für die Behandlung bei Nebenwirkungen der Antihormontherapie bei Brustkrebs?

In meiner Ordination für Onkologie und TCM in Wien möchte ich Ihnen eine ganzheitliche Begleitung während Ihrer Brustkrebstherapie anbieten. Zunächst muss internistisch und onkologisch genau unterschieden werden welche Ursache(n) Ihre Beschwerden, die während der Antihormontherapie auftreten, tatsächlich haben. Es muss nicht immer die Antihormontherapie der alleinige Grund für die diversen Symptome sein. Um dies herauszufinden nehme ich mir ausführlich Zeit um Ihre gesamte gesundheitliche Situation genau zu erfassen um Ihnen dann ein entsprechendes, individuell angepasstes Therapiekonzept anzubieten, das westliche Therapiemethoden und solche der Traditionellen Chinesischen Medizin umfasst.

Welche Rolle spielt die TCM bei der Therapie von Nebenwirkungen bei Antihormontherapie?

Mit der TCM können viele Nebenwirkungen der Antihormontherapie bei Brustkrebs sehr gut gelindert oder sogar ganz ausgeglichen werden. In meiner Ordination kann ich Ihnen, individuell mit Ihnen abgestimmt und auf Ihr Nebenwirkungsprofil speziell angepasst, Akupunktur und chinesische Arzneitherapien (Kräuterrezepturen) anbieten. Ausgesprochen wichtig ist mir bei der Therapie von Hormonrezeptor-positivem Brustkrebs die allerhöchste Sorgfalt, dass keinerlei Kräuter zur Anwendung kommen, für die eine östrogene Wirkung nachgewiesen ist. In meinen Kräuterrezepturen kommen ausschließlich solche Kräuter zu Anwendung die keine östrogene Wirkung aufweisen. Mit diesem Thema habe ich mich ausführlich in meiner Masterarbeit meines TCM-Studiums an der Technischen Universität München auseinandergesetzt. Jedenfalls zeigt meine nun 30-jährige onkologische Erfahrung, dass, je unmittelbarer mit einer Therapie der Nebenwirkungen der Antihormontherapie begonnen wird, diese umso wirkungsvoller positiv beeinflusst und therapiert werden können.