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Therapie von wechselbedingten Problemen der Sexualität in meiner internistisch-onkologischen TCM Ordination
Aufgrund meines ganzheitlichen Therapieansatzes und meiner onkologischen Ausbildung betreue ich in meiner internistischen TCM Ordination in Wien sehr viele Patientinnen mit Wechselbeschwerden, zum einen infolge der natürlich eintretenden Wechseljahre, zum anderen infolge eines, von diversen Krebstherapien herbeigeführten Wechsels. Dazu gehören oftmals auch Veränderungen in ihrer Sexualität.
Verschiedene Therapieansätze der westlichen Medizin wie auch Methoden der Traditionell Chinesischen Medizin (TCM), wie Akupunktur und chinesische Kräutertherapie stehen bei diesen Beschwerden als zielführende Therapiemaßnahmen zur Verfügung. Ein ganzheitlicher Therapieansatz ist jedenfalls in dieser Lebensphase für die Patientinnen von ganz besonderem Vorteil.
Definition und verschiedene Phasen
Wechseljahre werden auch als Klimakterium bezeichnet und sind die Übergangsphase der Umstellung des weiblichen Hormonhaushaltes infolge der allmählich nachlassenden hormonellen Funktion der Eierstöcke. Diese Übergangsphase dauert etliche Jahre und umfasst medizinisch folgende drei Abschnitte:
- Präklimakterium oder Prämenopause
- Periklimakterium oder Perimenopause
- Postklimakterium oder Postmenopause
Was wird als Menopause bezeichnet?
Als Menopause bei Frauen bezeichnet man jenen Zeitpunkt zumindest zwölf Monate keine Menstruationsblutung aus der Gebärmutter erfolgt ist und diese Blutung durch die hormonelle Aktivität der Eierstöcke und nicht durch Medikamente oder andere Ursachen ausgelöst wurde.
Das Durchschnittsalter liegt derzeit bei 52 Jahren und das der Perimenopause bei 47,5 Jahren. Bei Raucherinnen, Unterernährung und dünnen Frauen kann sie auch früher auftreten. Bei regelmäßigem Alkoholkonsum hingegen kann sie durch eine Erhöhung des Östrogenspiegels später eintreten.
Zu einer künstlich herbeigeführten Menopause kann es im Rahmen von Krebstherapien kommen, infolge einer Entfernung der Eierstöcke, nach Bestrahlungsbehandlungen oder Behandlung mit Antihormontherapien und Antiöstrogenen.
Welche Ursachen liegen den Wechselbeschwerden und den Veränderungen in der Sexualität zu Grunde?
Zum einen verursachen Veränderungen und die Abnahme der Bildung der weiblichen Sexualhormone in den Eierstöcken, vor allem Östrogen und Gestagen, die unterschiedlich ausgeprägten Wechselbeschwerden. Zum anderen kann dieser Zustand künstlich durch Antihormontherapien bei gewissen Krebserkrankungen (sozusagen als Nebenwirkung dieser Medikamente), durch operative Entfernung der Eierstöcke oder durch Bestrahlungstherapien hervorgerufen werden. Die Folge sind in allen Fällen – individuell ganz unterschiedlich ausgeprägt – die typischen Symptome der Wechseljahre, die auch Veränderungen der Sexualität umfassen.
Welche Beschwerden gehören zu den Symptomen der Wechseljahre?
Typische Beschwerden sind unter anderem:
- Schlafstörungen
- Hitzewallungen
- Schweißausbrüche tags aber auch nachts
- Stimmungsschwankungen, depressive Verstimmungen
- innere Unruhe
- Herzstolpern (Palpitationen) und Herzrasen
- Blutdruckschwankungen
- Muskel- und Gelenksschmerzen
- trockene Augen
- verkürzte oder verlängerte Menstruationszyklen
- verminderte oder verstärkte Blutungen
- Trockenheit der Haut
- Haarausfall
- Osteopenie und Osteoporose
- Scheidentrockenheit
- Scheidenatrophie
- Veränderungen der weiblichen Sexualität
Insgesamt beeinträchtigen Wechselbeschwerden sehr häufig die Leistungsfähigkeit und die Lebensqualität erheblich.
Welche Veränderungen der weiblichen Sexualität können im Wechsel auftreten?
Neben der Leistungsfähigkeit und der Lebensqualität wird oft auch die sexuelle Gesundheit vieler Frauen erheblich beeinträchtigt. Infolge vor allem des Östrogenabfalls kommt es zu vielfältigen Veränderungen im weiblichen Sexualtrakt mit einer Vielzahl von unangenehmen, auch das Sexualleben sehr störenden, Folgeerscheinungen.
Zu den häufigsten Beeinträchtigungen in der weiblichen Sexualität zählen folgende:
- Verminderung des sexuellen Verlangens (Libido)
- Scheidentrockenheit
- Scheidenentzündungen
- Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
- Verminderte Erregungsfähigkeit
- Orgasmusprobleme
Obschon es Frauen gibt, die über ein gesteigertes sexuelles Verlangen mit dem Einsetzen des Wechsels berichten, klagt doch die Mehrheit der Frauen, nämlich circa 60%, über eine sehr deutliche Verminderung des sexuellen Verlangens, der Libido. Unter anderem erfahren dadurch und der damit verbundenen geringeren, erregungsbedingten Scheidenbefeuchtung circa 40% der Frauen unterschiedlich ausgeprägte Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. Eine der wesentlichen Ursachen dafür ist die durch den Östrogenabfall und nachfolgenden Östrogenmangel bedingte Scheidentrockenheit in circa 30%. Diese Scheidentrockenheit kann unter anderem auch zu einem häufigeren Auftreten einer Sonderform einer Scheidenentzündung führen, der sogenannten atrophischen Kolpitis. Aufgrund einer verminderten lokalen Abwehr gegenüber Bakterien oder Pilzen, die im Scheidenbereich natürlich vorhanden sind, kommt es zu vermehrten Infektionen.
Neben diesen Symptomen werden oft auch Erregungsstörungen und Orgasmusprobleme beklagt. Beide Symptome werden allerdings nur dann genannt, wenn diese von den betroffenen Frauen auch als belastend wahrgenommen werden. Orgasmusstörungen können auch schon bei jungen und jüngeren Frauen vorkommen und betreffen circa 20% aller Frauen.
Wann beginne ich mit der Therapie bzw. berichte ich über meine Beschwerden?
Ganz besonders wichtig ist ein möglichst frühzeitiges Aufzeigen von wahrgenommenen Veränderungen. Die Fachärzt:innen für Gynäkologie und Geburtshilfe sind eine häufige erste Anlaufstelle für Patientinnen. Viele Patientinnen suchen zudem nach einem ganzheitlichen Therapiekonzept, zumal der Wechsel neben hormonellen auch viele psychosoziale Aspekte umfasst. Ein möglichst frühzeitiger Therapiebeginn, seien es auch nur angepasste Intimpflegemaßen, ist jedenfalls zu empfehlen, am besten gleich beim Auftreten der ersten Symptome, auch wenn diese nur mild erscheinen.
Welche schulmedizinischen Therapien gibt es für die wechselbedingten Veränderungen der Sexualität?
Schulmedizinisch stehen verschiedene hormonelle Therapeutika zur Verfügung. Diese enthalten Östriol, Östradiol, Progesteron, Testosteron und DHEA und können, angepasst an die geschilderten Symptome, nach detaillierter Anamnese nur lokal oder auch systemisch kurz- oder längerfristig angewandt werden. Indikationen, Wirkungen und Nebenwirkungen müssen individuell genau besprochen und abgewogen werden.
Welche nicht-hormonelle Therapieverfahren gibt es für die sexuelle Gesundheit in den Wechseljahren?
Viele Frauen benötigen oder wünschen aber oftmals keine hormonellen Therapien. Neben den schulmedizinischen Therapieansätzen stehen folgende Möglichkeiten, auch Lifestylefaktoren, zur Verfügung Ihre sexuelle Gesundheit und Aktivität bestmöglich zu erhalten:
- Ernährung
- Sport
- Westliche Kräuterrezepturen
- TCM-Kräuterrezepturen
- Akupunktur (Körper-, Ohr- und Mastoidakupunktur)
Die Auswahl der einzelnen Therapiemöglichkeiten erfolgt individuell, je nach den jeweils als belastend geschilderten Symptomen.
Vor dem Beginn mit einer ganzheitlichen/TCM-Behandlung überprüfe ich aber immer zuerst ob auch alle schulmedizinischen Therapiemöglichkeiten optimal ausgenützt werden. Oftmals bestehen diesbezüglich ziemliche Defizite, durch deren Behebung ich aufgrund meines ganzheitlichen Therapieansatzes zusätzlich mit Traditioneller Chinesischer Medizin und Akupunktur einen positiven therapeutischen Beitrag für die Patientinnen für ihre Sexualität im Klimakterium und danach leisten kann.
Ich möchte Sie ermutigen, frühzeitig medizinische und ganzheitliche Unterstützung zu suchen um Ihre sexuelle Gesundheit, die laut WHO auch wesentlich zur Gesamtgesundheit beiträgt, während und nach dem Wechsel bestmöglich zu erhalten.